(v. l. n. r.) Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude Heiko Thomas, Teamleiter Baumkontrolle beim Stadtbetrieb Maurice Vonhoegen, Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Projektleiterin Eine Welt Forum Aachen e. V. Madeleine Genzsch und Leiterin des Stadtbetriebs Indra Balsam
Eine Liebesbaumallee für Aachen – ein ganz besonderes Projekt
Hintergründe zum Projekt
Warum macht ihr das?
Bäume pflanzen ist in der Bevölkerung besonders positiv behaftet. Studien zur „Stadt der Zukunft“ belegen, dass Bürger:innen vor allem Bäume und Stadtgrün mit einer nachhaltigen, l(i)ebenswerten Stadt assoziieren. Zu Beginn des Jahres hat auch das Gutachten des ersten Aachener Bürger:innenrats aufgezeigt, dass sich die Aachener Bürger:innen – unabhängig von ihrer sozialen und politischen Herkunft – wünschen, dass „der Baumbestand Aachens ausgeweitet wird“. Dieses positive Narrativ wollen wir aufgreifen und gemeinsam als Stadtgesellschaft Bäume pflanzen.
Ziel ist es die Bürger:innen dazu zu motivieren selber aktiv zu werden und langfristig Identifikation mit und Verantwortung für Aachener (Stadt-)Natur zu schaffen, indem wir sie zur eigenen Herzensangelegenheit machen. Aachener Bürger:innen und Institutionen können sich mit einer Liebeserklärung um eine Baumpatenschaft bewerben. Kleine Plaketten mit den Namen der Liebenden sollen später die Bäumchen entlang der so entstehenden Aachener Liebesbaum-Allee zieren.
In einer Zeit, die stark geprägt ist von Spaltung, Krisen und Angst, ist dieses Projekt auch eine Chance etwas Positives, Verbindendes zu schaffen, das uns als Stadtgemeinschaft näher zusammenbringt. Darüber hinaus ist mir wichtig aufzuzeigen, dass (Stadt)Natur nicht nur ökologisch wertvoll ist. Auch auf psycho-sozialer Ebene ist sie für uns von unschätzbarem Wert: Viele Menschen sind gestresst, überreizt und suchen nach Ruhe in einer immer hektischer werdenden Welt. In der Natur finden wir die Möglichkeit, einen Moment innezuhalten, durchzuatmen, Kraft zu schöpfen und uns wieder auf das Wesentliche im Leben zu besinnen.
Die Pflanzaktion der Liebesbaum Allee an Valentinstag 2025 ist auftaktgebend und soll von einem bunten Bürger:innenfest begleitet werden. Im weiteren Verlauf des Jahres sollen dann weitere Aktionen und Formate rund um die Liebesbaum-Allee stattfinden, die von den Schwerpunkten „Liebe. Mensch. Stadt. Natur.“ geprägt sind. Akteur:innen die Ideen haben uns sich gerne einbringen möchten sind sehr herzlich eingeladen.
Pressemitteilung der Stadt Aachen
Im Müschpark am Lousberg entsteht 2025 die Aachener Liebesbaumallee. 14 Neupflanzungen nimmt der Stadtbetrieb am 14. Februar, am Valentinstag, in der Nähe der Kastanienallee vor. Alle Bürger*innen sind dazu aufgerufen, sich per Liebesbotschaft für eine Baumpatenschaft zu bewerben. Die Patenschaft ist kostenfrei, die Liebesbotschaften sind dann über einen QR-Code auf Schildern vor den Bäumen abrufbar.
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen zeigte sich bei der Vorstellung des Projekts am Montag, 28. Oktober, erfreut: „Wir schaffen mit der Liebesbaumallee etwas Verbindendes. Deshalb hat mich die Idee der Liebesbaumallee direkt begeistert. Solche Projekte können zusammenbringender Anker in stürmischen Zeiten sein. Wir haben wunderschöne Parks in unserer Stadt, die unser Leben und das der Stadtgesellschaft bereichern.“ Sie dankte zudem dem Eine Welt Forum Aachen e. V. als Initiator des Projekts. Der Standort an der Kastanienallee wurde gewählt, um den dortigen Baumbestand auszuweiten. Zudem sind Esskastanien besonders widerstandsfähige Klimabäume.
Erhalt der Stadtbäume – Herausforderung und Gemeinschaftsprojekt
Heiko Thomas, Beigeordneter für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, erläuterte die Herausforderungen, die sich bei der Pflege und dem Erhalt der Stadtbäume ergeben: „Das natürliche Alter, Baumaßnahmen, der Klimawandel – all das sind Gründe, weshalb wir leider jedes Jahr mehr Bäume verlieren als wir bislang nachpflanzen können. Daher sind wir sehr froh, seit letztem Jahr das Team Baumpflanzungen im Bereich der Baumkolonne des Stadtbetriebs zu haben, das sich intensiv um Neupflanzungen und die Pflege der Setzlinge kümmert. So konnten wir unsere Zahl der neu gepflanzten Bäume in der vergangenen Pflanzperiode auf 450 erhöhen.“ Zudem sei der Erhalt der Stadtbäume eine Gemeinschaftsaufgabe, die auch auf Grund der Generationengerechtigkeit nicht aus den Augen zu verlieren ist. Besonders wichtig sind schon jetzt viele engagierte Baumpat*innen und Spenden. Denn nach der Pflanzung ist die Arbeit noch nicht getan: „Neue Bäume müssen wir wie kleine Kinder mehrere Jahre pflegen und erziehen. Zwei bis fünf Jahre lang müssen sie gewässert und geschnitten werden“, erklärte Maurice Vonhoegen, Leiter des Teams Baumkontrolle beim Stadtbetrieb.
Eine Liebeserklärung an das Aachener Streuselbrötchen?
Die Baumpat*innen werden von einer Jury ausgewählt. Die Jury besteht aus Vertreter*innen der Kooperationspartner*innen des Projekts: das Eine Welt Forum Aachen e. V., der Aachener Stadtbetrieb, die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes und die Stadt Aachen. Madeleine Genzsch vom Eine Welt Forum Aachen e. V. und Initiatorin des Projekts hofft auf viele eingehende Liebesbotschaften: „Die Liebesbotschaften werden hoffentlich sehr vielfältig sein. Nicht nur Paare können ihre Liebe öffentlich kundtun, denkbar sind auch Freunde, Kindergartengruppen, die eine Erklärung an ihren Lieblingsspielplatz abgeben oder eine Liebeserklärung an das Aachener Streuselbrötchen.“ Wichtig sei, dass die Liebesbotschaften einen Bezug zur Aachener Stadtnatur haben. Das ist neben der Kreativität und Diversität ein essentielles Kriterium für die Auswahl.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, sich mit kreativen Liebesbotschaften für eine kostenfreie Baumpatenschaft zu bewerben. Dies ist unter https://liebesbaumallee.de/ beispielsweise auch im Videoformat möglich.
Herausgegeben am 29.10.2024
Stadt Aachen
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