Ein gemeinsam von der Regionalen Resilienz Aachen und dem Eine Welt Forum Aachen ins Leben gerufene Arbeitskreis möchte sich mit den viel diskutierten Veränderungen im individuellen Verhalten unserer Gesellschaft befassen. Wir möchten den Fragen nachgehen, wie sich Kommunikation und Verhalten in unserer Gesellschaft verändert haben und welche Konsequenzen dies für unser Zusammenleben hat.
In einer Zeit, in der es scheint, als hätten wir verlernt, wohlwollend, konstruktiv und dialektisch miteinander zu diskutieren, möchten wir die tieferen Ursachen für diese Entwicklung erkunden. Warum ist es heute so schwer geworden, einander wirklich zuzuhören, ausreden zu lassen und verschiedene Meinungen zu akzeptieren? Statt Diskussionen als Gelegenheit zu nutzen, um neue Perspektiven zu gewinnen, erleben wir häufig, dass sie zu einem Wettstreit des „Recht haben Wollens“ verkommen. Diese Tendenz zeigt sich nicht nur in den oft hitzigen politischen Talk-Shows, sondern auch in den Kommentaren auf sozialen Medien, wo Intoleranz und gegenseitige Ablehnung immer mehr Raum einnehmen.
Wir möchten uns fragen, warum unsere Gemeinschaften zunehmend in Spaltung und Ablehnung verfallen, anstatt angesichts der immer drängenderen globalen Herausforderungen zusammenzuhalten. Was unsere Zeit dringend braucht, sind nicht zwingend Einigkeit und einfache politische Lösungen, sondern ein breiter, konstruktiver Meinungsaustausch. Nur so können wir die bestmöglichen Lösungen für die globalen, nationalen und kommunalen Probleme und Zukunftsfragen finden.
Dies setzt jedoch eine Offenheit für andere Meinungen voraus – eine Offenheit, die nur dann gelingen kann, wenn wir uns dem sokratischen Prinzip „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ zu eigen machen. Das bedeutet, dass wir in unseren öffentlichen Diskussionen wieder lernen möchten, offen für neue Argumente zu sein, uns selbst zu hinterfragen und gemeinsam zu reflektieren. Unser Ziel ist es, eine Kultur des Zuhörens, der Toleranz und des respektvollen Diskurses zu fördern und so einen Beitrag zu einer resilienten und vielfältigen Gesellschaft zu leisten.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein, an diesem bedeutenden Dialog teilzunehmen und gemeinsam mit uns die Kunst des Zuhörens und des respektvollen Austauschs neu zu entdecken.
Besonders möchten wir auf die wertvolle Vorarbeit des bisherigen, von Madeleine Genzsch geleiteten Arbeitskreises „Sustainable Behavior“ hinweisen, aus dem dieser neue Arbeitskreis hervorgegangen ist. Es ist uns ein Anliegen, diese Arbeit fortzusetzen und weiterzuentwickeln, um den gesellschaftlichen Bewusstseinswandel aktiv mitzugestalten.
Arbeitskreis „Gesellschaft und Bewusstseinswandel“
