Urbane Signaturen – politische Parolen an Aachener Wänden
Einblick in ein fotografisches Langzeitprojekt von Arthur Jaworski
Graffiti und Wandsprüche sind Indizien eines widerständigen Umgangs mit dem städtischen Raum. Um spezifisch urbane Phänomene handelt es sich dabei, weil nur die Stadt Wände als „Projektionsflächen“ und Passanten als „Publikum“ zu bieten hat.
Was für Hausbesitzer ärgerliche Verunstaltung und Sachbeschädigung darstellt, gilt den anonymen Akteuren der Nacht als figurative und verbale Gegenwehr gegen Zustande der Gesellschaft, die .[perfectpullquote align=“right“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=“12″]“Kunst soll nicht gefällig einschlagen wie ein Artikel, sondern eher dreinschlagen wie ein Meteor.“ Wolfgang Welch[/perfectpullquote]sie als Zumutungen empfinden. Durch ihr Tun weisen sie darauf hin, dass der „öffentliche Raum“, vielfach von ökonomischen Verwertungszusammenhängen besetzt, zu Unrecht so heißt, da illegal ist, wie sie öffentlich sichtbare Wandflächen für ihre Bilder und Texte in Anspruch nehmen.
Sie wollen Anstöße dazu geben. Sehschablonen und Denkgewohnheiten zu durchbrechen. Mitunter anarchisch oder gar gewalttätig wirkend, stehen sie doch für Signaturen von Meinungsfreiheit und gelebter Demokratie.
Die gezeigten Fotografien der Wandzeichnungen und -schriften sind das Ergebnis der Erkundungsgänge, die Arthur Jaworski mit der Kamera im städtischen Raum unternommen hat.
Arthur Jaworski ist 1947 In Düren geboren. Er hat Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Aachen studiert und war als Lehrer am Gymnasium in den Fächern Deutsch und Geschichte tätig. Er arbeitet in den Bereichen Fotografie, Dia-AV, Video, Graphik-Design und Buchgestaltung.