10 Jahre Aachen – Lampaseh
Eine Welt Forum Aachen und
Lampaseh, Indonesien
Die Partnerschaft zwischen dem Eine Welt Forum Aachen und der Ortschaft Lampaseh in Aceh, im Nordwesten Indonesiens, entstand nach dem verheerenden Tsunami Ende 2004. Sri Tunruang, Vorstandsmitglied im Eine Welt Forum Aachen, besuchte spontan mit ersten Hilfsmitteln für Mütter und Kinder das von den Fluten zerstörte Lampaseh.
Während des langsamen Wiederaufbaus von Lampaseh konnte das Eine Welt Forum dank der Unterstützung vieler Menschen aus Aachen immer wieder mit kleineren Projekten insbesondere für Frauen, Kinder und Jugendliche helfen. So entwickelten sich engerer persönlicher Kontakt und freundschaftliche Beziehungen zwischen Aachen und Lampaseh, aus denen sich gegenseitige Besuche ergaben.
Organisatorisch verfestigte sich die Partnerschaft in der Zusammenarbeit mit RPuK (Relawan Perempuan Untuk Kemanusiaan / Women Volunteers for Humanity). RPuK ist eine Organisation, die 1999 von Frauen aus Aceh gegründet wurde, als viele Menschen innerhalb Indonesiens vertrieben wurden. Nach dem Tsunami begann sie unter anderem ein Projekt zur Stärkung der Rolle der Frau und zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung.
Im Jahre 2016, nachdem Lampaseh nach mehr als einem Jahrzehnt dieser Partnerschaft wieder zu einer starken Gemeinde geworden ist, ergaben sich für das Eine Welt Forum Aachen neue Formen der Beziehungen zu Lampaseh. Zwei neue Pfade eröffneten sich nebeneinander: Die bisherigen persönlichen Kontakte werden weiterhin gepflegt und gleichzeitig bieten auch Indonesierinnen und Indonesier, die in Aachen studieren, arbeiten und leben, Formen praktischer Partnerschaft für Lampaseh an.
Reise nach Lampaseh
Eine Gruppe von Mitgliedern des Eine Welt Forum Aachen hat Ende 2012 die Partnerschaft besucht, um die persönlichen Kontakte zu stärken.
Entstehung
Die Partnerschaft zwischen dem Eine Welt Forum Aachen und der Ortschaft Lampaseh in Aceh, im Nordwesten Indonesiens, entstand zu Beginn des Jahres 2005, unmittelbar nach dem verheerenden Tsunami Ende 2004. Sri Tunruang, Vorstandsmitglied im Eine Welt Forum Aachen, besuchte spontan mit ersten Hilfsmitteln für Mütter und Kinder das von den Fluten zerstörte Lampaseh. Während des langsamen Wiederaufbaus von Lampaseh konnte das Eine Welt Forum dank der Unterstützung vieler Menschen aus Aachen immer wieder mit kleineren Projekten insbesondere für Frauen, Kinder und Jugendliche helfen. So entwickelten sich engerer persönlicher Kontakt und freundschaftliche Beziehungen zwischen Aachen und Lampaseh, aus denen sich gegenseitige Besuche ergaben.
Organisatorisch verfestigte sich die Partnerschaft in der Zusammenarbeit von RPuK (Relawan Perempuan Untuk Kemanusiaan / Women Volunteers for Humanity) auf indonesischer Seite und dem Eine Welt Forum Aachen e. V. hier bei uns. RPuK ist eine Organisation, die 1999 von Frauen aus Aceh gegründet wurde, als viele Menschen innerhalb Indonesiens vertrieben wurden. Nach dem Tsunami begann sie unter anderem ein Projekt zur Stärkung der Rolle der Frau und zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung.
Ziel der Partnerschaft Aachen-Lampaseh war zunächst, durch unsere langfristige Hilfe und Solidaritätsarbeit die Bewohnerinnen und Bewohner beim Wiederaufbau ihres Dorfes zu unterstützen. Durch ständigen Austausch von Informationen und durch persönliche Kontakte zwischen Aachen und Lampaseh konnte unsere Partnerschaft zudem das Verständnis der Aachener Öffentlichkeit für die Lage im Schwellenland Indonesien fördern und somit zur entwicklungspolitischen Bildungsarbeit beitragen. Neben politischer Information über Indonesien bot das Eine Welt Forum auch Veranstaltungen zu indonesischer Kultur und Lebensweise an.
Im Jahre 2016, nachdem Lampaseh nach mehr als einem Jahrzehnt dieser Partnerschaft wieder zu einer starken Gemeinde geworden ist, ergeben sich für das Eine Welt Forum Aachen nun neue Formen der Beziehungen zu Lampaseh. Zwei neue Pfade eröffnen sich nebeneinander: Die bisherigen persönlichen Kontakte werden weiterhin gepflegt und gleichzeitig bieten Indonesierinnen und Indonesier, die in Aachen studieren, arbeiten und leben, eine praktische Partnerschaft für Lampaseh an.
Tsunami
Das Erdbeben im Indischen Ozean – auch Sumatra-Andamanen-Beben genannt – am 26. Dezember 2004 um 00:58 Uhr UTC (07:58 Uhr Ortszeit in West-Indonesien und Thailand) hatte eine Stärke (Magnitude) von 9,1 mit Epizentrum 85 km vor der Küste Nordwest-Sumatras. Die ausgelösten Flutwellen (Tsunami) verursachten verheerende Schäden in Küstenregionen am Golf von Bengalen, der Andamanensee und Südasien. Auch in Ostafrika kamen Menschen ums Leben. Insgesamt starben durch das Beben und seine Folgen etwa 230.000 Menschen, davon allein in Indonesien rund 165.000. Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7 Millionen Küstenbewohner rund um den Indischen Ozean wurden obdachlos. Durch die Verbreitung von Videokameras und den Umstand, dass die Flutwelle in touristisch vielbesuchten Gebieten hereinbrach, wo viele Urlauber eine Kamera zur Hand hatten, wurde das Ereignis außergewöhnlich gut dokumentiert.
Quelle: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_im_Indischen_Ozean_2004
Partnerdorf Lampaseh
Lampaseh, ein Fischerdorf, liegt ungefähr 4 Kilometer von der Hauptstadt Banda-Aceh entfernt. Vor dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 hatte Lampaseh etwa 6200 Einwohner. Davon überlebten ungefähr 1000 Menschen die Flutkatastrophe. Zurzeit leben dort 1318 Menschen, ein Teil davon sind zugezogene aus anderen zerstörten Dörfern.
Erfolge
Bis 2016 haben wir unterschiedliche Partnerschaftsprojekte durchgeführt. Am Anfang standen Spenden für medizinische sowie alltägliche Notwendigkeiten und einen Rollstuhl für einen besonders schwer betroffenen jungen Mann in Lampaseh. Dann wurde der Bau des Dorfgemeindehauses unterstützt. Seit 2007 beteiligt sich die Partnerschaft mit der Hilfe von Misereor an einem einkommenschaffenden Beschäftigungsprojekt für 17 Frauen aus Lampaseh. Mit Hilfe dieses Projektes konnten sich die Frauen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen selbstständig machen.
Besuch aus Lampaseh
Im November 2007 hat die Partnerschaft zwei Frauen aus Lampaseh und Mitglieder der RPUK nach Deutschland eingeladen. Die beiden Frauen berichteten über die Entwicklung des Wiederaufbaus in Aceh bzw. in Lampaseh. Es wurden Begegnungen, Gespräche und Diskussionen in Aachen, Bonn und Berlin organisiert. Anhand der Ergebnisse wurden weitere Schritte für die Partnerschaft geplant.
Die Seerosen
Frauengruppe „Seerosen“ wurde im Dezember 2007 gegründet. In dieser Gruppe werden nicht nur die Mechanismen der Kleinkreditvergabe, sondern auch die allgemeinen Frauen- und Sozialprobleme besprochen und bewältigt.
Aufgrund der Einschätzung der Dorfsituation und im Blick auf die bestehende partnerschaftliche Beziehung will RPuK versuchen, die Frauen in Lampaseh schrittweise zu organisieren, was eigentlich in jedem Dorf geschehen sollte, in dem eine nachhaltige Entwicklung entsprechend den Bedürfnissen der Leute in Gang gesetzt werden soll.
Nach Gesprächen mit einer Gruppe von Frauen und mit der lokalen Verwaltung (Kommune) hat das Team für wirtschaftlichen Wiederaufbau der RPUK beschlossen, die Arbeit in Lampaseh fort zu setzen, weil bei den Frauen das Bedürfnis und die Bereitschaft bestand, sich in einer Gruppe zusammen zu schließen, sich durch Treffen und Diskussionen weiter zu bilden und die rotierende Kreditvergabe gemäss den Kriterien des Teams durch zu führen.
Bis Mitte Juni 2008 laufen die Aktivitäten zur Stärkung der Gruppe weiter (die Arbeitsabläufe zum wirtschaftlichen Wiederaufbau bei RPuK kennen lernen; die wichtige Bedeutung der Gruppenzusammenarbeit für Frauen verstehen; die rotierenden Kredite und die Gruppenkasse verwalten und kontrollieren usw.).
Auch Diskussionen zur Information und Weiterbildung finden statt, z.B. über die Gefahr von Asbest, über Auswirkungen des globalen Klimawandels für die Menschen (besonders für Frauen und Kinder).
Mit der rotierenden Kreditvergabe soll im August 2008 begonnen werden, wobei das Kennenlernen und Vertrautwerden mit der Kreditgenossenschaft (Credit Union) in der Gruppe auch noch weiterhin der Begleitung bedarf. Auch muß man die aktive Mitarbeit der Frauen und ihre regelmäßige Teilnahme an den gemeinsamen Treffen im Blick behalten. Zur Zeit hat die Gruppe „Seerosen“ etwa 45 Mitglieder aus drei „Strassennachbarschaften“.
Einkommenschaffendes Beschäftigungsprojekt für Frauen
Mit Hilfe des einkommenschaffenden Projektes haben sich 17 Frauen in verschiedenen Wirtchaftsbereichen selbstständig gemacht. Der größte Teil der Frauen war dabei so erfolgreich, dass sie die Kredite mittlerweile zurückzahlen konnten. Einige beantragen bereits den zweiten Kredit, um ihr Geschäft auszubauen.